Strand und Meer gepaart mit rauen Gebirgszügen und Süßwasserflüssen: Bulgarien hat mit seiner kontrastreichen Landschaft einiges zu bieten. Das Land im Osten der Balkanhalbinsel beeindruckt mit seiner Natur und Kultur. Ausgedehnte Gebirgsketten, das Balkangebirge und die Rhodopen wechseln sich mit Tiefebenen ab. Durch vielfältige Landschaftsformen und griechische, slawische, osmanischen sowie persische Einflüsse wird Bulgarien zum Schnittpunkt von Epochen, Völkern und Natur.
Sprung in die Geschichte
Die ältesten menschliche Spuren gehen in Bulgarien bis in die Jungsteinzeit zurück. Am bekanntesten sind hier die Karanowo- sowie die Varna-Kultur. Der Goldschatz der Varna-Kultur zählt zu den ältesten und bedeutsamsten der Welt. In der Bronzezeit waren die indogermanischen Thraker vorherrschend. Funde im Tal der thrakischen Könige belegen diese historische Periode: Vor fast 20 Jahren schon wurde dort das thrakische Heiligtum Perperikon und das Felsenheiligtum Beglik Tasch ausgegraben. Das Orakel von Perperikon ist neben dem Orakel von Delphi eine der wichtigsten Kultstätten der antiken Welt. Ein weiteres herausragendes Denkmal aus der frühen bulgarischen Zeit ist das Felsenrelief der Reiter von Madara. Es ist Anfang des 8. Jahrhunderts entstanden und befindet sich an einer etwa 100 Meter hohen Klippe aus Sandstein, in der Nähe der Stadt Pliska. Das Relief zeigt einen Reiter, begleitet von einem Hund, zu dessen Füßen ein getöteter Löwe liegt. Der Reiter von Madara war Teil der Hauptkultstätte des ersten bulgarischen Reichs und wurde 1979 in das UNESCO-Welterbe mitaufgenommen
Stein in all seinen Facetten
Stein & Co bezieht aus Bulgarien den hochwertigen Sofia Gneis. In den Ausprägungen Silber und Multicolor bietet der Naturstein für viele Verwendungen einen Nutzen, wie zum Beispiel für Boden- und Pflasterplatten oder Riemchen. Das Natursteinvorkommen ist aufgrund der verschiedenen Gebirgszüge allerdings äußerst vielfältig. Im Nordwesten findet man Kalkstein, der vor allem nach Europa und in die USA exportiert wird. Im Südwesten wiederum sind Sandstein und Granit vorherrschend, diese werden eher am heimischen Markt verwendet. Gneis wird wegen seiner Isolierfähigkeit und Frostbeständigkeit besonders geschätzt. Das zeigt sich auch bei der zweitgrößten Marienstatue der Welt, im Südosten Bulgariens: Ihr Sockel ist zur Gänze mit Gneis verkleidet.
Ein außergewöhnliches Naturphänomen aus Stein ist die Formation Pobiti Kamani. Übersetzt bedeutet das „in den Boden gerammte Steine“. Diese Übersetzung darf beinahe wörtliche genommen werden, denn Pobiti Kamani sind tatsächlich mehrere hundert Steinsäulen, die wie aus dem Boden geschossen, aussehen. Sie erreichen eine Höhe von fünf bis teilweise sogar zehn Metern und stehen einzeln oder in Gruppen senkrecht in der Landschaft. Ihr Ursprung ist bis heute nicht ganz klar. Einige vermuten, dass ihre Entstehung auf Ablagerungen von Korallen und Algen zurückzuführen sind, andere wiederum nehmen einen an, dass sie mineralischen Ursprungs sind oder durch die Bildung von Sand-Kalk-Ablagerungen entstanden sind. Durch Erosion und tektonische Hebungen wurde die Steinformation schließlich freigelegt und 1929 erstmals dokumentiert.
Es zeigt sich hier also wieder: Stein hat viele Gesichter und inspiriert schon seit Jahrtausenden Völker und Kulturen.
Faktencheck
Im Herzen Europas ist der robuste Granit zuhause. ...
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